Aqaba, auch Akaba, arabisch: العقبة, al-ʿAqaba, „steiler Anstieg“, ist eine jordanische Hafenstadt am Roten Meer, genauer am Golf von Aqaba.
Aqaba ist die einzige Stadt Jordaniens, die Zugang zum Meer hat. Sie liegt an einem Seitenarm des Roten Meeres, am Golf von Aqaba. An dessen Küste haben gleich 4 Staaten Anteil: im Osten Saudi-Arabien, im Nordosten und Norden Jordanien mit einem ca. 20 km kurzen Küstenstreifen, westlich davon liegt die Stadt Eilat in Israel und ebenfalls noch in Sichtweite an der Westküste des Golfs ist die ägyptische Stadt Taba.
Dieser kurze Küstenstreifen ist dies für das gesamte Land wichtig: über Jordaniens einzigen Seehafen Aqaba läuft die Ausfuhr des bedeutendsten Rohstoffs Phosphat, Grundlage mineralischer Dünger und Waschmittel. Gleichzeitig ist die Küste ein beliebtes Ziel von Tauchern und Schnorchlern: hier gibt es Korallenriffe und eine entsprechend farbenprächtige Fischwelt. Da die Jordanier als Wüstenbewohner eine recht wenig ausgeprägte Beziehung zum Meer haben, wurden die Riffe unter Naturschutz gestellt und künstlich erweitert: versenkte Wassertanks, Schiffswracks und sogar Panzer bieten Korallen und Fischen neuen Lebensraum.
In biblischer Zeit existierte auf dem Gebiet von Aqaba die in der Bibel erwähnte Stadt Elat, später auch Aila. Die Ursprünge des isaelischen Eilat und des jordanischen Aqaba gehen auf die gleiche Siedlung zurück, deren Ausgrabungsstelle am Nordrand des Golfs von Aqaba mitten in der Stadt nahe dem Hotel Mövenpick eine kleine Parkanlage bildet. Bedeutend sind noch die Reste der mameluckischen Burg in der Nähe des öffentlichen Strandes bei einer weit sichtbaren riesigen Flagge, ansonsten sind historische Stellen in Aqaba eher die Ausnahme.
Die Innenstadt kann durchaus zu Fuß erkundet werden, ansonsten gibt es Pferdekutschen und eine Unzahl von Taxis. Die Stadt ist recht einfach zu überblicken: am öffentlichen Strand steht ein überdimensionaler Mast mit einer Fahne ähnlich der Nationalflagge. Nach Norden erblickt man die großen Hotels von Mövenpick, Aquamarina und InterContinental. Nach Süden geht es zum Fischerhafen, zum Seehafen, zum Passagierterminal und weiter zum ca. 10 km entfernten Aqaba Marine Park.
Der Flaggenmast steht auf dem Platz der Großen Arabischen Revolution. Er hat eine Höhe von 130 m und gehört zu den höchsten seiner Art. Die erwähnte Flagge trägt die Farben schwarz-grün-weiß mit rotem Dreieck, es ist die Flagge der Revolution von 1916. Das Fehlen des siebenzackigen Sterns unterscheidet sie von der Nationalflagge.
Das Archäologische Museum steht in unmittelbarer Nachbarschaft, in unmittelbarer Nähe befindet sich auch das Aqaba Castle, die Mameluckenburg. Unweit davon ist auch das Aqaba Heritage Museum, ausgestattet wie ein schlichtes Heimatmuseum.
In nördlicher Richtung führt der Stadtpark zur Marina und zum Ayla Circle, er hat seinen Namen von einem frühen islamischen Städtchen, dessen bescheidene Ausgrabungen von der Straße aus zu sehen sind.
Nicht versäumen sollte man die wichtigsten Moscheen:
- die Sharif Hussein bin Ali Mosque im Stadtzentrum kann auch von Nicht-Muslimen besucht werden, solange man sich an die üblichen Regeln hält.
- die Sheik Zayed Mosque ist recht neu, sie steht am östliche Stadtrand und ist insbesondere in den Abendstunden ein Blickfang. Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Moschee in Abu Dhabi.
- Der Princess Salma Park hat schon bessere Zeiten gesehen. Er ist im Westen und Süden umgeben von zahlreichen kleinen Geschäften, in denen Weihrauch, Schmuck und Gewürze angeboten werden, an seiner Ostseite ist die Station für Busse nach Petra.
In Aqaba dominieren eindeutig alle Aktivitäten rund ums Wasser. Tauchen, Schnorcheln, Windsurfen, Paragliding, aber auch das beschauliche Mitfahren in einem Glasbodenboot. Die besten Gelegenheiten dazu hat man südlich der Stadt im Aqaba Marine Park, es ist ein ca. 7 km langer Strandabschnitt, der vom Containerhafen am Südrand der Stadt bis zum Marinestützpunkt nahe der Grenze zu Saudi-Arabien reicht. In seinem Zentrum ist die 11 Taba Bay mit einigen luxuriösen Resorts und ebensolchen Badestränden.
Wenn man dagegen an den öffentlich zugänglichen Badestrand beim Flaggenmast geht, sollte man sich der Gewohnheit der Jordanier anpassen. Baden von Männern im T-Shirt ist der Normalfall. Und Frauen gehen oft vollständig bekleidet ins Wasser. Manchmal brauchen sie dann zum Schwimmen noch einen Rettungsring. Für Einheimische ist dies ein gewohnter Anblick. Leider auch der Unrat und die Glasscherben am Ufer.
Außerhalb der Stadt Richtung Flughafen ist ein Gebiet ausgewiesen für Vogelkundler (Bird watching). [8]